01 Mai Donald Trumps Verhandlungstaktik ist ein One-Trick-Pony! Immer wieder: „Deal oder ich gehe... Deal oder ich gehe...Deal oder ich gehe...“

Gepostet am 01.05.2025 von Jutta Portner in: Verhandeln

In der Verhandlungspraxis erleben wir immer wieder One-Trick-Ponys – Personen, die mit einer einzigen Strategie unterwegs sind: Druck, Härte, Dominanz. Kurzfristig bringt das vielleicht Resultate. Langfristig blockiert es Beziehung, Vertrauen und nachhaltigen Erfolg. Die hohe Kunst des Verhandelns liegt in der Fähigkeit, das richtige Instrument zur richtigen Zeit zu wählen.

Warum aber wird Trump beim Verhandeln als One-Trick-Pony wahrgenommen? Trump setzt – sowohl im Business als auch in der Politik – extrem oft auf die gleiche Verhandlungstaktik:

 

  • Eine maximale Forderung wird als Einstieg gewählt: „Build the wall – and Mexico will pay for it.“ Mit einer Maximalposition als Ausgangspunkt schockiert Trump oft und gerne – auch wenn diese von Anfang an unrealistisch, manchmal sogar absurd ist.
  • Verhandlungspartner werden bewusst durch Provokation & Konfrontation destabilisiert: „Let’s make Canada part of the U.S.“ Was für viele wie ein schlechter Witz klang, war für Trump ein klarer Angriff auf die nationale Souveränität Kanadas, um Justin Trudeau massiv unter Zugzwang zu setzen.
  • Dominanz wird inszeniert, oft mit Angriffen auf der großen Bühne: "You are putting the lives of millions at risk. You are risking a Third World War." Die öffentliche Bloßstellung von Selenskyj vor laufender Kamera mit Unterstützung von Vicepräsident JD Vance schockierte die Welt.
  • Drohkulissen werden aufgebaut & Ultimaten gestellt: „I am a Tariff Man.“ Lange Listen mit unangemessenen Handelszöllen werden präsentiert oder mit Ausstiegen aus internationalen Abkommen gedroht – wie dem Pariser Klimaabkommen oder dem Iran-Deal – als Druckmittel. 

Das ist ein klassisches Muster aus dem Hardball-Verhandlungsstil – extrem fordernd, risikofreudig, oft ohne echte Beziehungspflege. In vielen Fällen wirkt das wie eine einzige Strategie, unabhängig vom Kontext: also ein One-Trick-Pony. Aber: Ganz so einfach ist es nicht. Trump hat in der Vergangenheit (z. B. als Immobilienunternehmer) auch Deals abgeschlossen, die kalkuliert, kreativ und flexibel waren. Hinter den Kulissen agierte er durchaus auch mit Zugeständnissen oder Kompromissbereitschaft – wenn es ihm persönlich nützte.

Der Unterschied liegt oft in der Bühne vs. Backstage:
  • Auf der Bühne: laut, konfrontativ, schwarz-weiß
  • Hinter den Kulissen: durchaus taktisch – aber auch da mit begrenztem Repertoire

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Trump ein Paradebeispiel dafür ist, wie Verhandelnde öffentlich wie ein One-Trick-Pony agieren – mit immer denselben Reiz-Reaktionsmustern. Aber Achtung! Auch das lauteste One-Trick-Pony hat manchmal stille Strategien. Trotz allem gilt: Wer langfristig erfolgreich und vertrauenswürdig verhandeln will, braucht mehr als Lautstärke – er braucht ein echtes Repertoire.

Möchten Sie mehr über die Verhandlungstaktik von Trump wissen, dann kontaktieren Sie uns gerne. Wir stellen Ihnen und Ihrem Team „The Art of the Deal“ vor und transferieren die Methode in Ihre Welt. Welche Ansätze dienen zur Inspiration? Wie reagieren Sie, wenn Sie über weniger Verhandlungsmacht verfügen?

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